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In Athen steht die Wiege der Demokratie. Vor etwa 2500 Jahren wurde dort nach und nach eine Verfassungsordnung geschaffen, die zum Vorbild aller demokratischen Verfassungen wurde. Im archaischen Königtum bildet die Königsburg den Kern der Stadt, um den sich alles übrige gruppiert. (….) In Griechenland konnten die Adligen sehr bald die Vorherrschaft des Königs zurückdrängen; […]
In Athen steht die Wiege der Demokratie. Vor etwa 2500 Jahren wurde dort nach und nach eine Verfassungsordnung geschaffen, die zum Vorbild aller demokratischen Verfassungen wurde.
Im archaischen Königtum bildet die Königsburg den Kern der Stadt, um den sich alles übrige gruppiert. (….) In Griechenland konnten die Adligen sehr bald die Vorherrschaft des Königs zurückdrängen; das Amt des Königs wurde nicht abgeschafft, sondern in seinen Funktionen entscheidend beschnitten, auf die Sphäre des Kultisch-Religiösen und einige richterliche Entscheidungen reduziert. Das Sagen hatten fortan die großen Adelsgeschlechter. Aus ihrer Mitte bestimmten sie die Archonten, die Regierenden, die nach Ablauf ihrer Amtszeit auf Lebenszeit Mitglied des Rats wurden. Diese aristokratische Herrschaft geriet bald in eine tiefe Krise. Der Druck wachsender Ãœberbevölkerung leitete im achten Jahrhundert eine Kolonisationsbewegung ein; Griechen besiedelten die Küstengebiete des Mittelmeeres in Kleinasien, Nordafrika, Sizilien, Unteritalien, Südfrankreich bis hin nach Spanien und gründeten neue Gemeinwesen, die von der Mutterstadt entweder ganz unabhängig waren oder mit ihr nur in loser Verbindung standen.
Die kleinen Bauern gerieten in immer größere Abhängigkeit von den großen Grundbesitzern; sie verschuldeten sich, ein Teil wurde in die Sklaverei verkauft. Die Handelsbeziehungen intensivierten sich. Es entstand eine neue Form des Reichtums: Vermögen, das durch Handel mit Metallen, Töpferwaren, Getreide, Öl und Wein erworben wurde. Der Warentausch breitete sich immer mehr aus; die ersten Münzen wurden geschlagen. Kurz, die sozialen Spannungen in Athen wuchsen ungeheuer. Damit war ein Prozess eingeleitet, dessen Resultat die Entmachtung des Erbadels war. Es entstand ein öffentliches Leben, an dem die Bürger teilnehmen konnten.
Dies war die Stunde des ersten großen Gesetzgebers der Athener, die Stunde Solons (um 640-560 vChr). (…) In seiner Verfassungsreform schuf Solon zwei neue Organe: den Rat der Vierhundert als Gegengewicht gegen den aristokratischen areopag und das Volksgericht als Berufungsinstanz des Bürgers gegen Maßnahmen staatlicher Organe. Solon hat die althergebrachte Aristokratie des Erbadels ersetzt durch eine Timokratie, die Herrschaft der im Reichtum begründeten Ehre. (…)
Die politische Grundlage der attischen Polis hat Kleisthenes geschaffen. Seine Lebensdaten sind nicht näher bekannt. Seine Verfassungsreform scheint er bald nach 510 vChr eingeleitet zu haben. Auch er stammte aus vornehmstem Geschlecht. Das Motiv seiner Reform ist wohl in der Auseinandersetzung mit einem anderen Adelsgeschlecht zu suchen.
Er darf als der eigentliche Schöpfer einer Demokratie gelten, die auf gleichen Rechten für alle Staatsbürger beruht. (…)
Quelle: www.dadalos-d.org/deutsch/demokratie/grundkurs2/antike/entwicklung.htm