Dozentin: Karin Garbas, Dipl.-Ing.; Freie Architektin

Termin: Do, 27.03.2014
von 8.30 bis 12.00 Uhr
Fit-Kom, Jahnstr. 9, 74354 Besigheim

Kosten: € 15 und für Furiosa-Mitglieder € 13

Das Geburtsdatum der beiden Architekten, die ich Ihnen diesmal vorstellen möchte, liegt fast genau 100 Jahre auseinander. Der eine ist 1852, der andere 1953 geboren. Entsprechend kontrastreich ist daher ihr jeweiliger Architekturstil und das macht es umso spannender, sich an einem Vormittag mit diesen beiden außergewöhnlichen Persönlichkeiten zu beschäftigen.
Wir gehen den Fragen nach:
Was inspirierte diese Baukünstler? Welche Visionen verfolgten bzw. verfolgen sie? Wie sehen ihre wichtigsten Werke aus? Konnte bzw. kann ihre Architektur die Welt verändern?

Antoni Gaudi ist bekannt für seinen eigenwilligen Stil von runden, organisch wirkenden Formen. Er errichtete seine Bauwerke in der Formsprache des Modernisme, der katalanischen Spielart des Jugendstils. Gaudis Bauten erwecken fast den Eindruck eines lebenden Organismus, losgelöst von ihrer steinernen Hülle. Als er 1878 den Abschluss an der Architekturschule erhielt, zweifelte der Direktor des Instituts: „Wer weiß, ob wir den Titel einem Verrückten oder einem Genie gegeben haben – nur die Zeit wird es uns sagen.“ Gaudis Werk hat maßgeblich das Stadtbild von Barcelona geprägt. 1984 wurden mehrere seiner Werke in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

David Chipperfield ist die Ausnahmeerscheinung in der gegenwärtigen Architekturszene. Er zeigt sich vor allem der sachlichen Moderne verpflichtet und entwirft Gebäude von beeindruckender Ruhe und Anmut. Er hat heute Büros in London, Berlin, Mailand und Schanghai.  Zu seinen bedeutendsten Bauten gehören auch einige in Deutschland, u.a. das Museum Folkwang in Essen, der Umbau des Neuen Museums in Berlin und das Literaturmuseum der Moderne in Marbach. Er gilt als Minimalist mit großem Respekt vor Traditionen, erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Preise und leitete 2012 die internationale Architekturausstellung in Venedig.

Karin Garbas