Dozentin: Dr. Marie-Luise Hepp

Termin: Do, 17.10.2013
von 8.30 bis 12.00 Uhr
Fit-Kom, Jahnstr. 9, 74354 Besigheim

Kosten: € 15 und für Furiosa-Mitglieder € 13

Mnemosyne ist die Mutter der Musen, sagten die Griechen über die Göttin des Gedächtnisses. Im mythologischen Kosmos gab es jedoch auch Lethe, den Fluss des Vergessens. Aus ihm tranken die Seelen der Verstorbenen um die Erinnerung an leidvolle irdische Erfahrungen auszulöschen. Bis heute beschäftigt das Gedächtnis Philosophen, Künstler und Wissenschaftler. Kein Wunder: unser Gedächtnis ist der geistige Kitt, der aus Erfahrungen Lebensgeschichten macht.

Jedes Wort, jeden Gedanken sogar das Gefühl für uns selbst und Andere verdanken wir unserem Gedächtnis. Ohne seine bindende Kraft zerfiele unser Bewusstsein in Einzelteile, gelebte Augenblicke. Seit frühesten Zeiten rätseln Philosophen und Wissenschaftler über die Natur des Gedächtnisses. (…) Die Vorstellungen orientierten sich meist am Stand der zeitgenössischen Speichertechnik. Platon verglich um 400 vChr das Gedächtnis mit einer Wachstafel, in die sich unsere Erfahrungen eingraben. Nach der Erfindung des Buchdrucks lag die Parallele zu einem Buch oder einer Bibliothek nahe. Später sollten dann Fotoapparat, Tonband oder Computer veranschaulichen, wie das Gehirn unsere Erinnerungen aufzeichnet. Kreativer und näher am heutigen Stand der Forschung ist ein Vorschlag aus der Renaissance: das Gedächtnis als Theater.

Quelle: http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/lernen/gedaechtnis