Emil Nolde (1867 – 1956) zählt zu den bedeutendsten Künstlern des Expressionismus. (…) Nach einer Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Flensburg unterrichtet Emil Nolde von 1892 bis 1898 in St. Gallen am Gewerbemuseum. In seiner Freizeit produziert er kleine farbige Zeichnungen der Schweizer Berge als Postkarten, die er in hoher Auflage verkauft. Dank dieses Erfolges […]

Emil Nolde (1867 – 1956) zählt zu den bedeutendsten Künstlern des Expressionismus. (…) Nach einer Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Flensburg unterrichtet Emil Nolde von 1892 bis 1898 in St. Gallen am Gewerbemuseum. In seiner Freizeit produziert er kleine farbige Zeichnungen der Schweizer Berge als Postkarten, die er in hoher Auflage verkauft. Dank dieses Erfolges kann er ein Leben als freier Künstler führen.
Nolde besucht Akademien in München und Paris und ist viel auf Reisen. 1903 ziehen er und seine Frau Ada auf die Insel Alsen in ein kleines Fischerhaus am Meer. Dort entstehen neben zahlreichen Seeansichten 1906 seine ersten Blumen- und Gartenbilder. Im gleichen Jahr wird Nolde Mitglied in der Künstlervereinigung Brücke.
Die Wintermonate verbringen die Noldes regelmäßig in Berlin. 1910 wird Nolde Mitglieder der Berliner Secession und wechselt ein Jahr später gemeinsam mit Max Pechstein in die Neue Secession. In diesen Jahren entstehen die ersten religiösen Bilder.
1913/14 nimmt Nolde für mehrere Monate an einer Deutsch-Neuguinea-Expedition in die Südsee teil.
Zu Beginn der Weimarer Republik gilt Nolde als einer der wichtigsten Vertreter der Moderne. Er steht in Kontakt mit bedeutenden Sammlern und einflussreichen Museumsdirektoren, seine Werke sind in zahlreichen Ausstellungen vertreten. Noldes künstlerische Position wird in vielen Rezensionen besprochen und bereits 1910 erscheint ein erstes Werkverzeichnis der Grafik. (…)
Nach der Volksabstimmung fällt Utenwarf an Dänemark. Nolde nimmt zwar die dänische Staatsbürgerschaft an, versteht sich aber weiterhin als deutscher Künstler. In den 1930er Jahren ziehen die Noldes auf eine leerstehende Warft, die sie Seebüll nennen. Dort errichten sie nach den Entwürfen Noldes ein gleichnamiges Wohn- und Atelierhaus und legen nach künstlerischen Aspekten auch einen Garten an. (…)
1937, in der Zeit des Nationalsozialismus, zählt Emil Nolde, der kurze Zeit Mitglied der NSDAP war, zu den „entarteten“ Künstlern und wird mit einem Malverbot belegt. In dieser Zeit entsteht die Serien der „Ungemalten Bilder“, Aquarelle, die er heimlich im Atelier und aus der „Phantasie“ malt.
Nach 1945 wird Nolde mit einer Vielzahl von Auszeichnungen geehrt. (…) Bis zu seinem Tod 1956 bleibt er künstlerisch aktiv.

Quelle: Flyer Frieder Burda Museum, Baden-Baden