Um 1900 breitete sich in ganz Europa ein neuer Stil aus. In Deutschland nennt man ihn Jugendstil, in Frankreich und Belgien spricht man z.B. von „Art Nouveau“, im englischsprachigen Raum von „Modern Style“ und in Spanien vom „Stile Modernista“. So unterschiedlich die Bezeichnungen, so einig sind sich die Anhänger der Bewegung in ihrer Zielsetzung: Protest […]

Um 1900 breitete sich in ganz Europa ein neuer Stil aus. In Deutschland nennt man ihn Jugendstil, in Frankreich und Belgien spricht man z.B. von „Art Nouveau“, im englischsprachigen Raum von „Modern Style“ und in Spanien vom „Stile Modernista“.

So unterschiedlich die Bezeichnungen, so einig sind sich die Anhänger der Bewegung in ihrer Zielsetzung: Protest gegen den Historismus und die Folgen von Industrialisierung und Massenproduktion. Zentrales Stilelement des Jugendstils ist die geschwungene Linie, aber auch die Darstellung symbolischer Gestalten und verschlungener Blüten- und Blattornamenten. Neue Materialien wie Stahl, Eisen und Glas boten neue Ausdrucksmöglichkeiten. Die Bautätigkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts war groß, für den aufstrebende Mittelstand waren ihre Villen und Wohnhäuser Visitenkarten, sie wollten sich mit repräsentativen Bauten ein Denkmal setzen. Trotz Krieg und Zerstörung können wir heute noch sehen, wie dieser neue Stil das Bild unserer Städte geprägt hat.

Aber auch viele andere Bereiche des täglichen Leben wurden vom Jugendstil beeinflusst, von Haushaltsgegenständen, über Bekleidung, Schmuck, Glaskunst, Möbel, bis zu der Gestaltung von Plakaten.

Die Entstehung und Ausbreitung des Jugendstils in den einzelnen Ländern, seine Auswirkungen auf die Architektur, Kunst und Design, aber auch die maßgeblichen Künstlerpersönlichkeiten und ihre wichtigsten Werke, werden wir im Seminar beleuchten.

Karin Garbas