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Der Großvater von Käthe Kollwitz, Julius Rupp, gründete in Königsberg die erste „Freie evangelische Gemeinde“ Deutschlands und wurde deren erster Prediger. Ihr Vater, Carl Schmidt, hatte Jura studiert, musste jedoch die juristische Laufbahn wegen seiner Zugehörigkeit zur „Freien evangelischen Gemeinde“ aufgeben. Er erlernte daraufhin das Maurerhandwerk und wurde ein erfolgreicher Bauunternehmer. Die zeichnerische Begabung Käthe […]
Der Großvater von Käthe Kollwitz, Julius Rupp, gründete in Königsberg die erste „Freie evangelische Gemeinde“ Deutschlands und wurde deren erster Prediger.
Ihr Vater, Carl Schmidt, hatte Jura studiert, musste jedoch die juristische Laufbahn wegen seiner Zugehörigkeit zur „Freien evangelischen Gemeinde“ aufgeben. Er erlernte daraufhin das Maurerhandwerk und wurde ein erfolgreicher Bauunternehmer.
Die zeichnerische Begabung Käthe Kollwitz wurde vom Vater entdeckt. Sie erhielt ersten Unterricht in Königsberg bei dem Maler Gustav Naujok und dem Kupferstecher Rudolf Mauer.
1886 besuchte sie für ein Jahr bei Karl Stauffer-Bern auf der Berliner Künstlerinnenschule die Malklasse für Portraitstudien. Zurück in Königsberg erhielt sie Unterricht bei dem Maler Emil Neide. Von 1888 bis 1890 studierte sie an der Münchner Künstlerinnenschule.
1891 heiratete Käthe Kollwitz den Arzt Dr. Karl Kollwitz, übersiedelte mit ihm nach Berlin, wo Karl Kollwitz im Bezirk Prenzlauer Berg eine Kassenarztpraxis eröffnete.
Unter dem Eindruck der Uraufführung des Dramas von Gerhard Hauptmann „Die Weber“ arbeitete sie an ihrem ersten druckgraphischen Zyklus „Ein Weberaufstand“. Damit gelang ihr der künstlerische Durchbruch. Sie erhielt einen Lehrauftrag an der Berliner Künstlerinnenschule für Radieren und Zeichnen.
Für ihren zweiten Zyklus „Bauernkrieg“ besuchte Käthe Kollwitz die Academie Julian in Paris, um sich die Grundlagen zu erwerben. Ihr wachsendes Interesse an der Plastik führte sie auch in das Atelier von Auguste Rodin.
1909 begann Käthe Kollwitz mit plastischen Arbeiten. Sie war freie Mitarbeiterin des „Simplicissimus“ und setzte ihre Graphik zunehmend als Instrument für soziales und politisches Engagement ein.