Dieser kurzweilige Spaziergang führt uns an den Ufern der Neckarkanäle zu den malerischen Wasserrädern von Klein-Venedig, vorbei an der inneren Brücke und entlang dem Hammerkanal zum Wasserhaus, wo die Villen des Historismus und Jugendstil die Ufer säumen. Sie erfahren dabei, wie sich das Leben mit der Naturgewalt über die Jahrhunderte verändert hat und auch in der Poesie seinen Niederschlag findet.
Die mittelalterliche Reichsstadt Esslingen verdankte ihr Gedeihen neben dem Weinbau und Handel nicht zuletzt auch dem vielfältig vorhandenen Wasser: etliche Quellen dienten der Trinkwasserversorgung, ein Bach lieferte Löschwasser, an den Kanälen wurden zahlreiche Mühlen betrieben. Im Bereich der Wehre wurde gefischt, während der große Neckararm der Flösserei diente. Ein feuchtes Stadtquartier beherbergte einst die Badestuben – selbst ein Schwefelbad war vorhanden.
Im 19. Jahrhundert nutzte die neu entstandene woll- und metallverarbeitende Industrie die Wasserläufe als direkte Kraftquelle, während heute an mehreren Stellen Elektrizität erzeugt wird.

Andrea Urbansky