Frauenweiterbildung, Kultur, Exkursionen und soziales Engagement in Bietigheim seit 2004
Achtung: Seminar wird verschoben auf Do, 05.08.3021!!!!
Dozentin: Karin Garbas, Dipl.-Ing.; Architektin
(ursprünglich geplanter Termin: Do, 14.04.2021 kann nicht stattfinden)
von 8.30 bis 12.00 Uhr
Fit-Kom, Jahnstr. 9, 74354 Besigheim
Kosten: € 15 und für Furiosa-Mitglieder € 13
Diesmal geht es um Architektinnen und ihre Werke. Architektur war lange Zeit nur Männern vorbehalten. Trotzdem haben Frauen in den letzten 100 Jahren wichtige Maßstäbe für die morderne Architektur gesetzt. Erfahren Sie mehr über drei berühmte Frauen. Sie haben die männlich dominierte Architekturszene gründlich auf den Kopf gestellt – und sie tun es bis heute.
Was inspiriert/e diese Baukünstlerinnen? Welche Visionen verfolgen bzw. verfolgten sie? Wie sehen ihre wichtigsten Werke aus?
Eileen Gray, eine irische Architektin und Designerin, begann nach ihrem Studium in London und Paris ihre Designkarriere ab 1910 mit Entwürfen von exklusiven Lackmöbeln. Doch Eileen Gray arbeitet in den 1920er Jahren auch äußerst erfolgreich als Architektin. Mit ihrem avantgardistischen Gebäudeentwurf E-1027 in Roquebrune an der Cote D’Azur gelang es ihr, einen eigenen Maßstab für die klassische Moderne zu setzen. Der Flachdachbau sollte den Bewohnern trotu der offenen Architektur individuelle Rückzugsorte ermöglichen. Ihr berühmtestes Möbel entwarf Eileen Gray speziell für dieses Haus. Der „E-1027 Adjustable table“ ist heute ein Designklassiker.
Lina Bo Bardi, Italienerin, wanderte nach ihrem Architekturstudium in den 1940er Jahren nach Brasilien aus. Dort nahm sie Impulse der Internationalen Moderne auf, verarbeitete diese aber ganz individuell. Ihr erstes Bauprojekt, das „Casa de Vidro“ (Gläsernes Haus) gilt bis heute als Ikone der modernen Architektur in Brasilien. Das Haus geht mit der Umgebung eine Symbiose ein, wobei die Ãœbergänge förmlich verschwinden. Ein weiterer Meilenstein, den sie hinterließ, ist das imposante Kunstmuseum „Museu de Arte“ in Sao Paulo. Ein gigantisch großer Betonquader, der von zwei roten Bögen in der Luft gehalten wird. Wie kaum jemand sonst verbindet sie die schwere Formensprache mit überraschend leichten Elementen und verknüpfte so das Erbe brasilianischer Baukunst mit zeitgenössischen Aspekten.
Jeanne Gang ist eine amerikanische Architektin, die 1997 ihr Büro für Architektur und Design „Studio Gang Architects“ in Chicago gründete. Sie versteht Architektur als Mittel, sich mit der Welt auseinander zu setzen, sie zu kommentieren, einzugreifen. Jeanne Gang steht für einen Entwurfsprozess, der die Beziehungen zwischen Individuen, Gemeinschaften und Umgebungen in den Vordergrund stellt.
Internationale Anerkennung und renommierte Architekturpreise bekam sie 2009 für den Bau des „Aqua Tower“, einem spektakulären Wohn- und Hotelhochhaus in Chicago, von dem es heißt, es sei das höchste von einer Frau geplante Gebäude der Welt.
Karin Garbas