Dozentin: Regina Fischer, M.A.

Termin: Do, 16.06.2016
von 8.30 bis 12.00 Uhr
Paul-Gerhardt-Haus, Schulweg 8, 74354 Besigheim

Kosten: € 15 und für Furiosa-Mitglieder € 13

Giorgio de Chirico (* 10. Juli 1888 in Volos, Griechenland; † 20. November 1978 in Rom) war ein italienischer Maler und Grafiker. Er gilt als Hauptvertreter der Pittura metafisica, der sogenannten Metaphysischen Malerei, die als eine der wichtigsten Vorläufer des Surrealismus angesehen wird. De Chiricos Eltern waren Gemma Cervetto und Evaristo Di Chirico. Beide waren aus Italien, aber der Vater war als Ingenieur in Griechenland im Eisenbahnbau beschäftigt. Sein Bruder Alberto Savinio war Komponist. Giorgio de Chirico studierte nach einer akademischen Ausbildung zum Ingenieur am Polytechnikum in Athen parallel Malerei bei Georgios Jakobides (die Malerei des Polytechnikums wurde zu jener Zeit in die neue Hochschule der Bildenden Künste Athen ausgegliedert) und nach dem Tod seines Vaters 1905 von 1906 bis 1909 an der Königlichen Akademie der Künste in München. In seiner Münchner Zeit teilte er ein Zimmer mit seinem etwas älteren Studienkollegen aus Athen Jorgos Busianis und war befreundet mit dem Maler Fritz Gartz.
In den Münchner Sammlungen beeindruckten ihn vor allem die romantisch-mystischen Gemälde des symbolistischen Schweizer Malers Arnold Böcklin, der von Surrealisten wie Salvador Dalí und Max Ernst als einer ihrer Vorläufer angesehen werden sollte. Weiterhin beeinflussten ihn die Traumbilder des deutschen Malers, Bildhauers und Grafikers Max Klinger. Dazu las er wie fast alle Künstler der Epoche Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche, der ihm mit seinen Beschreibungen von gespenstisch leeren Plätzen in Turin, umsäumt mit Arkaden und Statuen, die Vorlage seines Schaffens gab.
De Chiricos traumähnliche Stadtansichten bestehen aus Türmen, Arkaden und menschenleeren Idealarchitekturen, mal in zentral-, mal in multiperspektivische Raumkonstruktionen gefügt. Einzig einzeln verwendete figürliche Schatten und „manichini“ (Gliederpuppen) bilden Gegenstücke zur streng architektonischen Gestaltung dieser Kulissenwelt. Später thematisierte de Chirico das traumhafte, unbewusste Element in seinen Kompositionen, indem er Details wie Uhren, Eisenbahnen (in denen sich die Erinnerung an seinen Vater widerspiegelt) und verfremdete Glieder in surreale Beziehung zueinander setzte.

Quelle: http://de.wikipedia.org