Frauenweiterbildung, Kultur, Exkursionen und soziales Engagement in Bietigheim seit 2004
Dozentin: Karin Garbas, Dipl.-Ing.; Freie Architektin
Termin: Do, 22.01.2015
von 8.30 bis 12.00 Uhr
Fit-Kom, Jahnstr. 9, 74354 Besigheim
Kosten: € 15 und für Furiosa-Mitglieder € 13
Beide Architekten, die ich Ihnen diesmal vorstellen möchte, sind außergewöhnliche Persönlichkeiten, beide sind Schweizer, beide sind im selben Jahr, nämlich 1943 geboren und dennoch ist ihr Stil sehr unterschiedlich, was einen spannenden Vormittag verspricht.
Wir gehen den Fragen nach:
Was inspiriert diese Baukünstler? Welche Visionen verfolgen sie? Wie sehen ihre wichtigsten Werke aus? Kann ihre Architektur die Welt verändern?
Peter Zumthor gilt in der ArÂchiÂtekÂtenÂszene als EinÂzelÂgänÂger. Bei seinen Bauten verbindet er Minimalismus und Sinnlichkeit, er legt beÂsonÂdeÂren Wert auf die AusÂwahl und den Einsatz der verÂwenÂdeÂten MaÂteÂriaÂlien, die meistens einen starken und ursprünglichen Ausdruck haben. Nach einer Schreinerlehre und Architekturstudium arbeitete Zumthor zunächst als Denkmalpfleger, bevor er sich mit einem Architekturbüro selbständig machte. Zu seinen bedeutendsten Bauten gehören u.a. die Therme in Vals/Graubünden und das Kunsthaus in Bregenz/Österreich. In Köln/Deutschland baute er 2007 das Kunstmuseum „Kolumba“, ein Neubau, der die Ãœberreste eines im zweiten Weltkrieg zerstörten Gotteshauses integriert und so auf ein verlorenes Stück Geschichte verweist. Dieses Projekt wurde, wie inzwischen jeder seiner Bauten, von der internationalen Architekturkritik hoch gelobt. 2009 wurde Zumthor sogar mit dem wichtigsten Architekturpreis, dem Pritzker-Preis, ausgezeichnet.
Mario Botta arbeitet oft mit massiven Baumaterialien, seine Formsprache ist unverkennbar, seine Bauten faszinieren und irritieren zugleich: Gebäude mit dicken Mauern aus Naturstein, Backstein oder Beton, kubisch oder zylinderförmig, durch tiefe Kerben aufgeschlitzt mit horizontalen Streifen an der Fassade und schräg abgeschnittenen Dächern. Aber Botta kombiniert Licht und Schatten so, dass selbst mächtige Baukörper leicht und elegant erscheinen. Er hat ein eigenes Architekturbüro in Lugano, begann mit dem Bau von Einfamilienhäusern im Tessin, dann folgten rund 300 Projekte in aller Welt, berühmt wurde er u.a. mit seinem Entwurf des „Museum of Modern Art“ in San Francisco, der Kathedrale im französischen Evry oder dem „Museum Jean Tinguely“ in Basel. Er erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen und hat weltweit viele Bewunderer.
Karin Garbas