Noldes Malerei zeichnet sich von Anfang an über ein intensives und kräftiges Farbkolorit aus. Zeitlebens beschäftigte er sich mit der Wirkung und Ausdruckskraft der Farbe. „Die Farben waren mir ein Glück. Es war, als ob sie meine Hände liebten.“ Inspiriert von den Farben in der Natur entwickelte Nolde eine spezifische Farbgestaltung, die sein Gesamtwerk auch […]

Noldes Malerei zeichnet sich von Anfang an über ein intensives und kräftiges Farbkolorit aus. Zeitlebens beschäftigte er sich mit der Wirkung und Ausdruckskraft der Farbe. „Die Farben waren mir ein Glück. Es war, als ob sie meine Hände liebten.“ Inspiriert von den Farben in der Natur entwickelte Nolde eine spezifische Farbgestaltung, die sein Gesamtwerk auch gegenüber seinen Zeitgenossen auszeichnet. Oftmals verwendet er reine Primärfarben – rot, gelb oder blau – und setzt diese deutlich sichtbar auf die Oberfläche seiner Leinwand. Auch in der Komposition arbeitet er in die Fläche und verzichtet zunehmend auf eine räumlich-perspektivische Darstellung. Stattdessen rückt er die Figuren – wie unter einem Zoom – nah an die Bildoberfläche und komponiert die einzelnen Bildelemente additiv in die Fläche. Dies ist bei den Figurenbilder sehr schön zu beobachten. Ãœber eine satte und kräftige Farbgebung, die er kontrastreich und farbspezifisch anwendet, pointiert er das bildnerische Gefüge. Dieser skizzenhafte und freie Umgang mit Farbe und Form steigert die Ausdruckskraft des Dargestellten und führt die Gesamterscheinung nahe an die Abstraktion. Besonders deutlich ist dies in den zahlreichen Blumen- und Gartenbildern in der Ausstellung zu sehen.

Quelle: Flyer Burda-Museum, Baden-Baden